Derzeit befinden sich in den für die Zucht und Haltung von Versuchstieren behördlich genehmigten Räumlichkeiten der verschiedenen Einrichtungen der Universitätsmedizin etwa 10 000 Versuchstiere. Es handelt sich dabei vorwiegend um Mäuse, in deutlich geringerer Zahl sind aber auch Ratten, Kaninchen, Hamster, Schweine und Fische regelmäßig in den Versuchstierhaltungen untergebracht. Alle Versuchstiere werden mindestens nach gesetzlichen Vorgaben gehalten. Die Haltungsbedingungen und das Personal werden regelmäßig, auch von behördlicher Seite, überprüft und möglichst verbessert. Das Tierpflegepersonal kennt die Tiere genau und kann einschätzen, welche Käfiganreicherungsmaterialien bevorzugt werden. So mögen manche Tiere gerne Zellstofftücher, aus denen sie Nester zum Verstecken bauen, andere ignorieren diese und bevorzugen Häuschen aus rotem Plastik. Sämtliche Tierräume verfügen über ein speziell für die jeweilige Tierart abgestimmtes und überwachtes Raumklima und Lichtregime, die Haltungssysteme und -ausstattungen sind ebenfalls auf die Tierarten abgestimmt.
Versorgt und überwacht werden unsere Versuchstiere durch ausgebildetes Tierpflegepersonal, und zwar an jedem Tag, auch am Wochenende und an Feiertagen kümmert sich das Tierpflegepersonal um die spezifischen Bedürfnisse der Versuchstiere. Die Tiere werden zudem von unserem tierärztlichen Personal medizinisch versorgt, Tierschutzbeauftragte sorgen für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und das Wohlergehen der Tiere sowohl in der Haltung als auch im Versuch.
Hygenische Barrieren
Um zu verhindern, dass Krankheitskeime in die Tierhaltung eingebracht werden und unsere Tiere infizieren, werden sogenannte hygienische Barrieren eingesetzt. Diese verhindern zudem auch einen Übertritt von Erregern von einem in den anderen Bereich unserer. Diese hygienische Barriere wird zum Beispiel durch das Tragen von Hygienekleidung und –schuhen und eine regelmäßige Desinfektion von sämtlichem Material realisiert.
Die Tiere werden zudem regelmäßig hygienisch (mikrobiologisch, virologisch, parasitologisch) untersucht, um möglicherweise eingetragene Krankheitserreger frühzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können. Dies dient einerseits der Gesundheit unseres Tierbestandes, andererseits aber auch der Qualität der Forschungsergebnisse, denn nur ein gesundes und ungestresstes Tier kann gute und valide Ergebnisse liefern.