Leipzig. Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Jährlich sterben in Deutschland über 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das Universitätsklinikum Leipzig sieht sich in der gesellschaftlichen Verantwortung, hier auch durch Maßnahmen der Prävention und des Gesundheitsschutzes aktiv zu werden und ist seit 2023 Teil des Deutschen Netzes Rauchfreier Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen e. V. . Als nächste Maßnahme werden nun weitere Rauchstopp-Zusatzangebote für Patient:innen etabliert, zunächst in einer Pilotklinik des UKL.
Bereits seit 2020 können Patient:innen am UKL an speziellen Rauchfrei-Kursen teilnehmen, um sich für immer von der schädlichen Gewohnheit zu verabschieden. Da die Plätze in den begehrten Kursen begrenzt und stets schnell ausgebucht sind, soll nun ein weiteres, wohnortunabhängiges Angebot hinzukommen: Das "rauchfrei ticket" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das kostenfreie Angebot beinhaltet eine individuelle und professionelle Rauchstoppberatung am Telefon, zu der die Anmeldung direkt während eines Krankenhausaufenthaltes erfolgen kann.
"Ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ist für viele Menschen ein guter Zeitpunkt, den Umgang mit der eigenen Gesundheit kritisch zu überdenken", erläutert Oberarzt PD Dr. Sebastian Krämer die Idee. Als Thoraxchirurg kennt er die Folgen des Rauchens sehr genau. Auch deshalb ist es ihm ein Anliegen, sich in der Prävention zu engagieren. "Jeder Rauchstopp ist für uns ein Erfolg, den wir gern unterstützen und mit auf den Weg bringen wollen".
Krämer ist daher Mitstreiter im Projekt "Rauchfreies UKL" und Mitinitiator der Umsetzung des "rauchfrei tickets" in seiner Klinik am UKL als erster "Pilotklinik".
Damit geht die Klinik für Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (VTTG) voran und implementiert ab Herbst 2024 das Angebot als Teil der Betreuung während des stationären Aufenthaltes. Voraussetzung dafür ist zunächst die Schulung von Mitarbeiter:innen der Klinik als sogenannte Multiplikatoren.
Deren Aufgabe ist es dann, mit den Patient:innen über das Rauchen zu sprechen, den Rauchstatus zu erfassen und zum Rauchstopp zu beraten - auch durch Hinweis auf das "rauchfrei ticket". Die Patient:innen können die Anmeldung dafür sofort ausgefüllt übergeben und werden so in das Programm aufgenommen.
"Wir wissen, dass die telefonische Rauchstoppberatung ein guter und wirksamer Begleiter beim Abschied vom Rauchen ist - auch für Menschen, die noch unentschlossen sind", sagt Dr. Katja Leuteritz, Psychologische Psychotherapeutin am UKL und Leiterin der Rauchfrei-Ambulanz. "Für viele kann dies ein guter Impuls sein, um den Einstieg in den Ausstieg zu schaffen. Und dies kann unterstützt werden, indem Ärzt:innen und Pflegepersonal am UKL darüber künftig schon während des Klinikaufenthaltes beraten."
Um den Rauchstopp auch bei Beschäftigten zu unterstützen, beteiligte sich das UKL zudem an der bundesweiten Aktion "Rauchfrei im Mai" im Vorfeld des Weltnichtrauchertages und bietet die Rauchfrei Kurse zudem für Beschäftigte an
Und wer direkt selbst starten möchte: Der nächste Rauchfrei-Kurs der Rauchfrei-Ambulanz startet im August 2024.
Hier geht es direkt zum Kurs: https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/medizinische-psychologie/Seiten/rauchfrei-programm.aspx