Leipzig. Das Universitätsklinikum Leipzig erweitert seine aktuellen Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus sowie zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern. Dazu werden alle öffentlichen Veranstaltungen am UKL bis zum Ende des Monats abgesagt. Auch Dienstreisen sollen in diesem Zeitraum unterbleiben. Zudem bittet das Universitätsklinikum darum, Besuche bei Angehörigen zu deren Schutz auf das Notwendige zu beschränken.
"Unsere Patienten gehören oftmals zu den besonders gefährdeten Risikogruppen", erklärt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). Krankenhäuser wie das UKL gehören daher im Moment zu den sensiblen Bereichen, die zudem in der aktuellen Situation besonders gefordert sind. "Um den Schutz für unsere Patienten und auch für unsere Mitarbeiter zu erhöhen, haben wir trotz der derzeit noch sehr geringen Infektionszahlen in Sachsen unsere Vorsichtsmaßnahmen erweitert", so Josten. Dazu gehört die Absage aller bis zum Monatsende geplanten Veranstaltungen ebenso wie der Dienstreisen. Zudem werden Angehörige gebeten, Besuche im Klinikum auf das Notwendige zu beschränken.
"Dieses Vorgehen ergänzt unsere bisherigen Maßnahmen", so Josten weiter. Am Klinikum tagt seit Januar regelmäßig eine Task Force zum Umgang mit dem Corona-Virus, um interne Festlegungen zu treffen und schnell reagieren zu können. Aktuell sieht sich das UKL daher gut vorbereitet. "Wir haben Strukturen sowohl für die ambulante als auch die stationäre Versorgung von COVID-19-Patienten geschaffen und nutzen diese im ambulanten Bereich bereits", so der Medizinische Vorstand. Ebenfalls Bestandteil ist die Vorbereitung von Kapazitäten in der Intensivmedizin, die bei Bedarf kurzfristig aktiviert werden können, und die Sicherstellung der Versorgung des Personals mit Schutzmitteln wie Atemschutzmasken, Kitteln und Visieren. Hier konnten trotz extremer Lieferschwierigkeiten vor allem bei Atemschutzmasken die Bestände aufgefüllt werden, so dass alle Schutzmittel aktuell ausreichend vorhanden sind. Dennoch bleibe hier die Situation weiter angespannt. Die Beschäftigten sind daher aufgefordert, ressourcenschonend mit den vorhandenen Schutzmitteln umzugehen.
Für die intensivmedizinische Versorgung von COVID-19-Patienten stehen am Universitätsklinikum Leipzig sieben Betten auf einer eigenständigen Infektions-Intensivstation bereit, eine Aufrüstung um weitere sieben Betten ist schnell umsetzbar. Insgesamt gibt es am UKL 159 Intensivbetten einschließlich der Betten im Bereich der Kindermedizin sowie der Neonatologie. Die Experten in der Intensivmedizin am UKL verfügen zudem über eine langjährige Erfahrung mit der Behandlung und, falls notwendig, Isolierung von Patienten mit viral-bedingten Erkrankungen und stehen bei Bedarf auch für Anfragen und die Beratung von mitteldeutschen Kliniken zur Verfügung.
"Wir bedanken uns bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das besonnene Handeln in der aktuellen Situation und die hervorragende Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Bewältigung dieser Herausforderungen", sagt Prof. Christoph Josten.