Leipzig. Nach dem erfolgreichen Start der DOC WEIGHT 2.3-Studie zur konservativen Adipositas-Therapie Ende 2023 geht das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) nun in die zweite Rekrutierungsrunde. Gesucht werden erneut Menschen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren, die an Adipositas leiden, also einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m² oder mehr aufweisen. Diese deutschlandweite Untersuchung soll die Wirksamkeit des DOC WEIGHT 2.3-Programms prüfen und dabei helfen, nachhaltige Lösungen für Menschen mit starkem Übergewicht zu entwickeln.
Ziel der Studie ist es, zu belegen, dass das einjährige DOC WEIGHT 2.3-Programm nicht nur zu einer relevanten Gewichtsabnahme führt, sondern auch gesundheitliche Verbesserungen mit sich bringt. Dr. Haiko Schlögl, Oberarzt der Klinik für Endokrinologie und verantwortlicher Arzt für das Leipziger Studienzentrum, betont: "Sollte die zweite Rekrutierungsphase ebenso erfolgreich verlaufen wie die erste, rückt die Chance näher, dass das Programm in die Regelversorgung überführt wird. Damit könnten alle Personen mit Adipositas Anspruch darauf haben, dass ihre Krankenkasse die Teilnahme finanziert."
Nach der Feststellung der allgemeinen Teilnahmefähigkeit werden die Probanden per Los einem von drei Therapieansätzen zugeteilt. Das DOC WEIGHT 2.3-Programm wird dabei in zwei Varianten getestet: In der ersten Variante kombinieren die Teilnehmenden eine Formula-Diät mit wöchentlichen Sport- und Ernährungstherapien sowie Verhaltenstrainings. Die Formula-Diät umfasst eine achtwöchige Phase, in der ausschließlich ein spezieller Shake konsumiert wird. Trotz einer deutlich geringeren Kalorienmenge als man sonst zu sich nimmt, hält sich in dieser Phase durch die Spezialernährung der Hunger in Grenzen. Die zweite Variante des Programms verzichtet auf die Formula-Diät, setzt aber ebenfalls auf Sport, Ernährung und Verhaltenstherapie. Die dritte Gruppe erhält die derzeitige standardmäßig von den Krankenkassen finanzierte Adipositas-Therapie: fünf Termine Ernährungsberatung.
Unabhängig von der Gruppenzuordnung erhalten alle Teilnehmenden über die gesamte Studiendauer von einem Jahr eine umfassende ärztliche Betreuung. Dazu gehören regelmäßige Laboruntersuchungen, Messungen der Blutfettwerte, Tests auf Diabetes, kardiologische Untersuchungen und Leberultraschall zur Feststellung einer möglichen Fettleber. Dr. Schlögl erklärt: "Dieses intensive medizinische Monitoring ermöglicht es uns, die gesundheitlichen Auswirkungen der verschiedenen Therapieansätze genau zu dokumentieren."
Als besonderen Anreiz bietet das Programm nicht nur eine fundierte medizinische Begleitung, sondern auch spannende Einblicke in die Welt der Ernährungsmedizin. So sind Vorträge von Dr. Matthias Riedl, bekannt aus der NDR-Sendung "Die Ernährungs-Docs", Teil des Begleitprogramms. Zusätzlich wird allen Probanden eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 30 Euro gezahlt.
Interessierte können sich ab sofort im Koordinationszentrum des Universitätsklinikums Leipzig per E-Mail unter DW@uniklinik-leipzig.de oder telefonisch unter 0341 97-22941 melden.
Weitere Informationen zur Studie sind auf der Webseite des Bundesverbands der Deutschen Ernährungsmediziner unter https://www.bdem.de/DW verfügbar. Wer seinen Body-Mass-Index vorab berechnen möchte, kann dies über den BMI-Rechner des Bundeszentrums für Ernährung unter www.bzfe.de/bmi-rechner tun.
Hinweis für Interessierte: Über den ersten Durchgang der Studie berichtet das ARD Mittagsmagazin am 4. Februar 2025 (abrufbar in der ARD Mediathek, Mittagsmagazin vom 4. Februar 2025).