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Pressemitteilung vom 06.03.2025

Fokus Frauengesundheit: Neue Sprechstunde am UKL für Frauen nach Schwangerschaftserkrankungen

Erweitertes Angebot schließt Lücke bei der Nachsorge für betroffene junge Mütter / Ziel: Vermeidung langfristiger gesundheitlicher Probleme / Enge Kooperation mit niedergelassenen Ärzten angestrebt

Fokus Frauengesundheit: Neue Sprechstunde am UKL für Frauen nach Schwangerschaftserkrankungen schließt Lücke bei der Nachsorge für betroffene junge Mütter .

Fokus Frauengesundheit: Neue Sprechstunde am UKL für Frauen nach Schwangerschaftserkrankungen schließt Lücke bei der Nachsorge für betroffene junge Mütter .

Leipzig. Immer noch ist Frauengesundheit in der Medizin zu oft ein Stiefkind. Um das zu ändern, bietet das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) jetzt jungen Müttern, die während ihrer Schwangerschaft an einer Präeklampsie oder einer anderen Form der Bluthochdruckerkrankungen in der Schwangerschaft litten, eine eigene Sprechstunde an. Damit wird für diese Patientinnen eine bisher bestehende Lücke bei der Nachsorge geschlossen. Diese ist relevant: Studien haben gezeigt, dass für Frauen mit einer Präeklampsie ein erhöhtes Risiko besteht, im weiteren Verlauf ihres Lebens eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems oder der Nieren zu entwickeln.

Präeklampsie ist eine schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation, die nach der 20. Schwangerschaftswoche auftritt. Sie ist gekennzeichnet durch neu auftretenden oder sich verschlimmernden Bluthochdruck in Kombination mit verschiedenen anderen Symptomen wie Sehstörungen, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen im Gewebe oder einer vermehrten Eiweißausscheidung im Urin. Unbehandelt kann dies zu verschiedenen schweren Komplikationen bei der Schwangeren führen, darunter Organschädigung insbesondere an Nieren und Leber, lebensbedrohliche Krampfanfälle und vorzeitige Ablösung des Mutterkuchens (Plazenta). Auch für das ungeborene Kind birgt die Präeklampsie, ebenso wie das HELLP-Syndrom oder eine Plazentafehlfunktion, erhebliche Risiken: Wachstumsstörungen, geringes Geburtsgewicht, Frühgeburten und in schweren Fällen der Tod des ungeborenen Kindes.

Um diese schwerwiegenden Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dies geschieht vor allem durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine engmaschige Kontrolle während der Schwangerschaft. „Nach der Entbindung beziehungsweise nach Ende der gynäkologischen Nachsorge erfolgt jedoch oftmals keine optimale Weiterbehandlung der Erkrankung“, beschreibt Prof. Holger Stepan, Leiter der Geburtsmedizin am UKL, die aktuelle Situation.

Für die betroffenen Frauen resultiert jedoch aus der Schwangerschaftskomplikation ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im weiteren Leben. Ein Großteil der Frauen entwickelt einen chronischen Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 oder schlechte Blutfette. „Leider ist und war die bisherige Aufklärung der Patientinnen über die Folgerisiken der Präeklampsie unzureichend, was nicht zuletzt an der ungeklärten Versorgungszuständigkeit zwischen Frauen- und Hausärzten solcher Patientinnen liegt“, sagt PD Dr. Anne Dathan-Stumpf, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Leipzig. Um diese Lücke zu schließen,  bietet die Geburtsmedizin des UKL ab März eine regelmäßige Nachsorgesprechstunde für Frauen nach Präeklampsie und anderen Bluthochdruckerkrankungen in der Schwangerschaft an.

 Neben einer regelmäßigen Kontrolle und falls nötig medikamentösen Behandlung des Blutdrucks der Mutter werden auch Laborwerte erhoben, um mögliche Organschädigungen frühzeitig zu erkennen. „Im Rahmen der Sprechstunde haben wir jetzt die Möglichkeit, die Gesundheit der Mütter langfristig zu überwachen und wenn notwendig, frühzeitig therapeutisch eingreifen zu können“, so die Sprechstundenleiterin Dr. Dathan-Stumpf.

 

Hervorgegangen ist die Sprechstunde aus einem Studienprojekt, das bereits im April 2022 initiiert wurde. „Wir freuen uns, mit dieser neuen Sprechstunde nun auch außerhalb von begrenzten Studienplätzen Frauen die Möglichkeit zu bieten, auf eine bessere Herz-Kreislauf-Gesundheit hinzuarbeiten“, sagt Prof. Dr. Holger Stepan. „Dies gibt uns die Möglichkeit, dieses Angebot zu verstetigen und fest zu etablieren. Es richtet sich speziell an Frauen aus Leipzig und dem Leipziger Umland, die an einer Präeklampsie oder anderen Bluthochdruckerkrankung in der Schwangerschaft litten und deren Entbindung nicht länger als fünf Jahre zurückliegt.“

 

Um die Patientinnen möglichst umfassend und engmaschig zu versorgen, wird eine enge Kooperation mit den jeweiligen niedergelassenen Hausärzten angestrebt. Stepan: „Im Interesse der Gesundheit unserer Patientinnen planen wir, dazu ein Netzwerk aufzubauen.“

 

Betroffene Frauen wenden sich bitte an:

Case-Management 0341 97-20701

 

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