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Medizin für Jedermann: „Mehr Lebensqualität dank Plastischer Chirurgie?“

​​​​​​​​Vortragsreihe des Universitätsklinikums Leipzig am 12. Juni hinterfragt den Nutzen Plastischer Chirurgie

Ein abgetrennter Finger nach Silvester, eine Brust, die im Zuge einer Krebsbehandlung abgenommen werden musste, großflächige Wunden, die nicht heilen wollen – das Spektrum der Plastischen Chirurgie ist vielfältig und dennoch denken viele Menschen bei dem Begriff ausschließlich an nicht notwendige Schönheitsoperationen. Dabei ist die Ästhetische Chirurgie, so der Fachbegriff, nur eine Säule der Plastischen Chirurgie, deren Aufgabe die Herstellung bzw. Rekonstruktion des äußeren Erscheinungsbildes des menschlichen Körpers und aller damit verbundenen Funktionen ist – insbesondere der der Hand. Was das heißt, erlebt Prof. Dr. med. Stefan Langer​ mit seinem Team vom Universitätsklinikum Leipzig (UKL) in seiner täglichen Arbeit. Darüber wird der Leiter des Bereichs für Plastische, Ästhetische und Spezielle Handchirurgie in seinem Vortrag berichten.   

Im Zentrum der Arbeit von Spezialisten wie Prof. Dr. med. Stefan Langer stehen schwer kranke oder verunfallte Patient:innen: Menschen, die etwa an den Folgen eines Motorradsturzes, einer Infektion oder einer Krebserkrankung leiden. Letztere machen dabei erfahrungsgemäß die größte Gruppe aus. Klassisches Beispiel, sagt Prof. Langer, ist die Patientin, der man aufgrund einer Tumorbehandlung eine Brust abnehmen musste. „Die ist nach Chemotherapie, Bestrahlung, Reha und dergleichen in fünf Jahren geheilt und prinzipiell glücklich, aber ihre Brust ist nicht mehr da. Und die dann mit Eigengewebe vom Bauch, was man gerne hergibt, so wiederherzustellen, dass sich die Patientin wieder vollständig fühlt, ist eine unserer Hauptaufgaben."

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Behandlung von Patient:innen mit Adipositas. Hier sind Prof. Dr. med. Stefan Langer und sein Team gefragt, wenn es darum geht, die Körperkonturen eines Menschen nach massivem Gewichtsverlust wiederherzustellen. Das Bemühen der Betroffenen zu unterstützen, sei nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich wichtig, sagt der Chirurg. „Wenn jemand 100 Kilo abnimmt, dann lebt er nicht nur länger, sondern er hat auch ein ganz anderes Wohlbefinden. Und wenn wir ihn dann noch von seiner überschüssigen Haut befreien, haben wir da einen Menschen, der eine ganz andere Lebensqualität hat. Der kann auch wieder an seinen Arbeitsplatz zurück, und ich glaube, da müssen wir als Gesellschaft auch daran arbeiten."

Mehr Lebensqualität dank plastischer Chirurgie? Diese Frage würden wohl die meisten Patient:innen mit ja beantworten, die Prof. Dr. med. Stefan Langer und Kolleg:innen behandeln – selbstverständlich auch die, die kommen, um sich Fett absaugen oder Falten glätten zu lassen. Ein gut ausgebildeter Plastischer Chirurg kann auch das, sagt Prof. Langer, der sich wünscht, dass sein Fachgebiet endlich mehr Beachtung findet und nicht länger reduziert wird auf Schönheitschirurgie. Die Plastische Chirurgie aus dieser „Schmuddelecke" zu holen, ist ein weiteres Anliegen seines Vortrags am 12. Juni 2024.​

I​nfo:
Vorlesungsreihe "Medizin für Jedermann"
Thema: „Mehr Lebensqualität dank Plastischer Chirurgie?“​
Mittwoch, 12.06.2024 
18.30 - 19.45 Uhr
Universitätsklinikum Leipzig
Hörsaal im Haus 1
Liebigstraße 14​
04103 Leipzig

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.​

Eine Übersicht der Veranstaltungsreihe "Medizin für Jedermann" finden Sie hier.​​​​​


REFERENTen

Begrüßungsworte:​​

​​Prof. Dr. Andreas RothBereichsleiter Endoprothetik / Orthopädie der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plas​​tische Chirurgie​

Referent:

Prof. Dr. med. Stefan Langer, Bereichsleiter Plastische, Ästhetische und Spezielle Handchirurgie​ am UKL 

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