Die gesunde Niere scheidet Giftstoffe und überflüssiges Wasser aus. Darüber hinaus hält sie viele Stoffe zurück, die der Körper für seinen Energiehaushalt, z.B. Glukose, und für die Aufrechterhaltung weiterer Stoffwechselfunktionen braucht. Dazu gehören vor allem Eiweiße und Elektrolyte (Natrium, Calcium), aber auch Vitamine. Die Niere als Steuerorgan gibt Hormone ins Blut ab, die sie selber produziert oder aktiviert, Erythropoietin für die Hämoglobinsynthese, und Vitamin D für den Knochenaufbau. Weiterhin ist die Niere für den Abbau von Insulin und für die Eliminierung von Medikamenten wichtig.
Störungen der Nierenfunktion beeinflussen alle Organsysteme, weswegen der Niere eine zentrale Rolle im Stoffwechsel zukommt. Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die in der Niere ihren Ausgangspunkt nehmen bzw. viele Erkrankungen, die primär nicht mit den Nieren zu tun haben, aber diese sekundär schwer schädigen können. Die beiden Volkskrankheiten Bluthochdruck und Diabetes mellitus sind Beispiele für Krankheiten, in deren Verlauf die Nierenfunktion so schweren Schaden nimmt, dass letzten Endes nur noch Nierenersatzverfahren wie Hämodialyse und Bauchfelldialyse bzw. Transplantationen das Leben der Patienten retten können.