Die Methoden der minimalinvasiven Implantation von Hüftendoprothesen wurden in
den letzten Jahren standardisiert. Der anterolaterale minimalinvasive Zugang
(ALLMI), wie er am UKL eingesetzt wird, wurde vom jetzigen Inhaber der Professur
Orthopädie mit Schwerpunkt Endoprothetik seit 1998 entwickelt. Die Methode hat
vor allem in der frühen Phase nach der Operation deutliche Vorteile für die
Patienten. Es kommt zu einer signifikanten Linderung der Schmerzen einhergehend
mit einer schnelleren Mobilisation. Dabei wird nur ein sehr kleiner Zugang zum
Hüftgelenk benötigt. Insbesondere jedoch wird dadurch die Muskulatur kaum
beschädigt, da sie nicht vom Knochen abgelöst wird. Der Patient kommt somit
schneller auf die Beine und ist früher belastbar. So kann bereits am 3. Tag nach
der Operation mit dem Vierpunktgang begonnen werden. Patienten, die mit dieser
Methode versorgt werden, haben deutlich weniger Schmerzen und benötigen weniger
Schmerzmittel. Sie Erreichen damit rascher ein flüssiges Gangbild.
Durch Auswertung der eigenen Resultate, wurde computergestützt nachgewiesen, dass die Prothesen bei dieser Methode korrekt implantiert wurden. Mittels Ganganalyse wurde herausgefunden, dass nach 5 Wochen sowohl bei den klassischen Zugängen als auch bei den minimalinvasiven Zugängen kein Unterschied mehr nachweisbar ist. 1 Jahr nach der Operation, zeigen sich unabhängig vom Zugang noch Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, die durch selbstständiges Training verbessert werden können.
Die Methode ist besonders geeignet für jüngere und berufstätige, eher aber auch für ältere Patienten, die rasch wieder auf die Beine kommen wollen. Bei Voroperationen, Deformitäten des Knochens oder Vernarbungen sowie starkem Übergewicht, kann die Methode häufig nicht eingesetzt werden. Auch bei muskelkräftigen Patienten oder Patienten mit sehr großen knöchernen Verhältnissen ist der Eingriff nicht immer geeignet.
Inzwischen wird die Methode mit der am UKL viele Jahre publizierten minderinvasiven Technik kombiniert, was weitere Vorteile bringen sollte.
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