Die Applikation des Radiopharmakons erfolgt in oder unter die Haut (je nach
Tumorart). Die beim Transport bis in die Lymphknoten emittierte Strahlung
erkennt man in der Frühaufnahmeserie der Lymphabfluss-Szintigramme. Die Partikel
werden aufgrund ihrer Größe im Lymphknoten zurückgehalten.
Die Anreicherung
des Tracers erfolgt besonders im SLN, der als erster Lymphknoten in den Szintigrammen
sichtbar wird. Die Partikel des radioaktiven Tracers zerfallen entsprechend
ihrer Halbwertszeit.
Zur Lymphabfluss-Szintigraphie wird 99m
Technetium-Nanokolloid mit einer Radioaktivitätskonzentration von 80-250 MBq (je
nach Tumorart) eingesetzt. In Abhängigkeit von Narben- bzw. Tumorgröße werden
4 bis 12 Aktivitätsdepots angelegt. Dabei wird ein Sicherheitsabstand von einem Zentimeter
zwischen Tumor-/Narbenrand und Injektionsstelle eingehalten, da anderenfalls
die exakte Zuordnung des SLN zum Tumorgebiet unsicher wird.
Da das Radiopharmakon einem raschen Abfluss vom Applikationsort unterliegt,
erfolgen sofort nach der Injektion Frühaufnahmen an einer
Doppelkopfkamera. Spätaufnahmen werden 15 bis 20 Stunden nach der Injektion des
Radiopharmakons (in der Regel am OP-Tag) angefertigt. Die
Spätaufnahmen dienen zur Bestätigung des SLN, zur Identifikation von ILN und zur
Klärung der Lageverhältnisse des SLN. Anschließend wird das unter Haut gelegene
Aktivitätsmaximum (SLN) mit Hilfe einer Gamma-Handsonde detektiert und die
entsprechende Hautstelle mittels eines wasserfesten Stiftes markiert.