Mit I-123 DaTSCAN (I-123-FP-CIT) kann das dopaminerge nigrostriatale System
mittels SPECT visualisiert und semiquantitativ erfasst werden. Die Substanz
ermöglicht eine Darstellung der präsynaptischen Dopamintransporter im Corpus
striatum, deren Dichte als Marker für die Integrität des nigrostriatalen Systems
gilt.
Die Parkinson-Erkrankung und die Demenz vom Lewy-Körperchen-Typ
(sowie andere Erkrankungen der Basalganglien wie die Multisystematrophie oder
die supranukleäre Blicklähmung) gehen mit einem Verlust der striatalen
dopaminergen Nervenendigungen einher, Erkrankungen wie der essentielle Tremor,
das psychogene oder das durch Arzneimittel-induzierte Parkinson-Syndrom hingegen
nicht. Letztere weisen damit also keine verminderte Bindung von I-123 FP-CIT im
Gehirn auf, so dass mit Hilfe der I-123-FP-CIT SPECT eine Unterscheidung
neurodegenerativer Erkrankungen von nicht-neurodegenerativen Erkrankungen mit
Parkinson-Syndrom möglich ist. Neue Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass
sich auch eine Demenz vom Lewy-Körperchen-Typ und eine Alzheimer-Erkrankung, bei
der die I-123-FP-CIT in der Regel normal ist, unterscheiden helfen
lassen.
Die Untersuchung dient der Unterscheidung zwischen einer
Parkinson-Erkrankung, die mit einer Abnahme des Botenstoffes Dopamin und
Erkrankungen, die parkinsonähnliche Beschwerden hervorrufen können, jedoch nicht
mit einer Verminderung des Dopamins im Gehirn einhergehen.
Bild eines Patienten mit essentiellem Tremor (keine Reduktion der Verfügbarkeit von Dopamintransportern), rechts eines Patienten mit einer rechtsbetonten, tremordominanten Parkinson-Krankheit (mit beidseitiger, links stärker ausgeprägter Reduktion der Dopamintransporter). |
Untersuchungsablauf
Das I-123 FP-CIT wird in die Armvene
injiziert. Ca. 20 Minuten vorher erfolgt die Gabe von 100 mg Perchlorat
intravenös, welches eine Anreicherung des Medikaments in der Schilddrüse
blockiert. Nach einer Wartezeit von 3 Stunden werden Messungen mit einer
speziell für Aufnahmen des Gehirns entwickelten SPECT-Kamera durchgeführt, die
35 Minuten dauern.
Die Untersuchung dauert insgesamt ca. 5
Stunden.
Verträglichkeit der Untersuchung
Die
Untersuchung ist sehr gut verträglich. In ganz seltenen Fällen wird über
örtliche Schmerzen an der Einstichstelle berichtet, gelegentlich über einen
"bitteren Geschmack". Andere Nebenwirkungen wurden beschrieben, sind in unserem
sehr großen Patientenkollektiv bisher jedoch nicht aufgetreten.
Wie jedes
nuklearmedizinische Verfahren ist auch die I-123-FP-CIT SPECT mit einer gewissen
Strahlenexposition verbunden. Bei Verwendung der üblichen Aktivitätsmenge (185
MBq) beträgt die effektive Dosis 4.4 mSv. Das entspricht in etwa der doppelten
natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (im Durchschnitt 2.1 mSv pro
Jahr). Dieses Risiko ist in Anbetracht des Nutzens der Untersuchung
vernachlässigbar.